Untersuchung der Fahrerübernahme aus einer Schlafphase (SAE L4)

Fahrsimulatorstudie VW2018a

Das Thema Schlafen und Müdigkeit bei Fahrern spielt bei der näheren Betrachtung des automatisierten Fahrens eine große Rolle und stellt sogar ein Nutzerbedürfnis von Lkw- Fahrern dar. Innerhalb von einer teil- (SAE L2) oder hochautomatisierten Fahrt (SAE L3) ist dies jedoch strikt untersagt. Um die wirklichen Auswirkungen eines eingeschlafenen Fahrers auf die Übernahmequalität sowie die Fahrleistung zu identifizieren, wurde eine Fahrsimulatorstudie mit 25 Probanden am Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften GmbH (WIVW) durchgeführt. Dazu wurden eine 35-minütige Wachfahrt sowie eine circa 120-minütige Müdigkeitsfahrt nach Schlafdeprivation mit einem hochautomatisierten System (entspricht somit eher SAE L4) erlebt, bei dem die Instruktion den Fahrern nahegelegt, die Fahrt zum Schlafen zu nutzen. Die Wach- und Schlafphasen wurden dabei über ein EEG mit Online-Bewertung durch einen Experten erfasst. Abhängig vom Schlafverhalten sowie der erreichten Schlafstadien wurde eine Übernahmesituation getriggert, auf die der Fahrer innerhalb von 60 Sekunden reagieren sollte.

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie weisen darauf hin, dass ein eingeschlafener Fahrer eine schlechtere Übernahmequalität (objektive und subjektive Messkriterien, wie z. B. Absicherungsblicke, Spurhaltung, Geschwindigkeit und Fahrfehler) zeigt als ein wacher Fahrer. In Summe unterschieden sich die mittleren Reaktionszeiten zwischen den beiden Fahrerzuständen jedoch kaum voneinander. Das TANGO-HMI wurde in der Studie zudem als genau richtig in Bezug auf den Zeitpunkt und die Intensität bewertet.

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Bild: Versuchsaufbau: Zeitablauf der Müdigkeitsfahr
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